Der richtige Gitarren Sound

Warum klingt meine teure Gitarre über meinen Amp nicht so, wie erwartet? Anhand von verschiedenen Musikrichtungen möchte ich hier das optimale Setup vorstellen. Es soll Dir dabei helfen die richtige Gitarre, die optimale Amp-Boxenkombination, den richtigen Combo und die passenden Effekte zu finden.

Das Blues Setup

Die Gitarre

Die Bluesgitarre nicht wirklich der Dauerbrenner aber im Lauf der Jahrzehnte haben sich schon gewisse Modelle herauskristallisiert: Es werden gerne Semiacoustic-Modelle (allen voran die ES 335-Typen) eingesetzt bis hin zur Fender Stratocaster, die von Bluesgitarristen wie: Buddy Guy, Eric Clapton, SRV oder Robert Cray verwendet werden.

Der Amp

Bei einem traditionellen Blues-Sounds ist es wichtig viel vom Originalton der Gitarre zu hören. Verzerrung ist in der Regel nicht erwünscht, damit die Feinheiten im Spiel und die Dynamik nicht verschluckt werden. Gefragt ist also ein ausdrucksstarker, sustainreicher Ton.

Als Grundsound eignet sich daher ein cleaner Röhrenverstärker, der wenn es doch ein bisschen verzerrter klingen soll nur entsprechend aufgedreht wird. Hier kommt die Endstufenverzerrung zum tragen, diese klingt viel bluesiger und weniger Fuzzy als die modernere Vorstufenvariante. Geeignet sind hier vor allem Röhrencombos mit 1×12, 2×12 oder auch 4×10 Lautsprecher Bestückung.

Da die eigene Amp Verzerrung meist nicht ohne das überschreiten eines gesundheitsschädigendem Level ausreicht, kommt als Effekt ein Overdrive Pedal zum Einsatz.

Die Effekte

Ein Overdrive-Pedal dient in erster Linie als Booster. Der Verzerrungsgrad wird mittels des Volume-Reglers nach dem persönlichen Geschmack geregelt und bestimmt das Verhältnis zum Bypass-Sound.

Natürlich gehört bei den meisten Bluesgitarristen auch ein Wah-Pedal zum Standart Setup. Hier bietet sich hauptsächlich eine traditionelle Variante an.

blues_setup

Das Classic Rock Setup

Die Gitarre

Classic Rock ist es ein fließender Übergang von Blues über Blues-Rock zur traditioneller Rockmusik. Alle bekannten Bautypen sind hier anzutreffen. Les Paul, SG, Stratocaster, Telecaster, PRS-Gitarren oder Superstrats, Exoten wie Explorer, Flying V, Jaguar, Jazzmaster und Rickenbacker.

Der Amp

Traditionelle Amps ohne Master Volume von Marshall, Fender und Vox sind sehr häufig vertreten. Aber man sieht genauso modernere mehrkanalige Amps von ebenbürtigen Konkurrenten. Sehr gern wird eine Mischung aus Vorstufen- und Endstufenverzerrung verwendet, daher muss es nicht immer das wattstärkste Modell sein. Eine 4×12 Box liefert zusätzlich die typische Rockpower, muss aber auch nicht zwingend sein. Mit jedem Combos lassen sich alle denkbar klassische Sounds erzielen.

Die Effekte

Als Effekte wird genommen was gefällt. Wah Wah, Overdrives / Verzerrer, Phaser und Chorus machen sich bei dezenteren Passagen sehr gut. Es kann auch für den klassischen Rocksound eine gute Gitarre und ein Amp der eine brauchbare Verzerrung liefert reichen. Wenn man sich soundmäßig nicht ganz festlegen möchte ist man mit einem Multieffektgerät bestens gerüstet.

classic_rock_setup

Das Metal Setup

Die Gitarre

Unter Hard- , Heavy-, Speed- oder New Metal ist im allgemein eine der härtesten Musik Gangarten gemeint. Es gibt nicht den einzig wahren Metal-Sound, aber an ein paar Richtlinien kann man sich schon orientieren. Als Gitarre können auch hier wieder alle Bautypen Verwendung finden. Geeignete Gitarren gibt es von allen Firmen. Neben den bereits erwähnten Firmen wie Fender und Gibson / Epiphone, wenn es um eher traditionelle Formen geht, gibt es die ausgefallensten Formen vor allem von Ibanez, Yamaha, Jackson, Charvel oder ESP. Aber auch edel wirkende, wie PRS-Gitarren sind mittlerweile auf Heavy-Bühnen häufig zu sehen.

Der Amp

Auf der Verstärkerseite konnte sich Marshall trotz aller Konkurrenz über alle Jahre hinweg seinen ersten Platz behaupten , obwohl es heute wirklich viele Firmen gibt, die sehr gute Amps für harte Rockmusik bauen. Mesa / Boogie hat in den letzten Jahren zum Beispiel mit ihren Rectifiern für eine amtliche Ausrüstung neue Maßstäbe gesetzt. Hier eignen sich Amps mit 2 oder mehrere Kanäle sodass Varianten wie Clean, Rhythmus und Lead auf Knopfdruck zur Verfügung stehen. Für harte Rockmusik werden Topteile und 4×12 Boxen verwendet. Daran hat sich bis heute eigentlich auch nichts verändert. Rein getrost nach dem Motto: „What You See Is What You Get“.

Die Effekte

Effektmäßig ist natürlich auch hier wieder alles möglich: Besonders beliebt alle Verzerrer der raueren Richtung und das gute altbewärte Wah Wah-Pedal. Aber auch mit einem Flanger oder Chorus kann man sehr gute Akzente setzen. Ein Digital Delay verleiht jedem Solo die entscheidende Dramatik. Wenn es so richtig böse klingen soll ist ein Octaver oder ein Pitch Shifter immer die richtige Wahl. Aber Flanger, Chorus oder Pitch Shifter produzieren natürlich aufgrund der Vorstufenverzerrung ein deutliches Rauschen und ein Digital Delay das durch eine verzerrte Vorstufe gesendet wurde kling meist nur nach nach Blech. Der richtige Platz für diese Effekte ist also der Effektloop. Den Rest gehört grudsätzlich vor den Amp. Ob man nun einzel Effekte bevorzug oder auch hier wieder auf ein Multieffektgerät zurückgreift das bleibt jedem selbst überlassen.

metal_setup