Der junge Musiker und Erfinder Les Paul suchte in den 1930er Jahren nach Wegen, um die Nachteile der zu der Zeit üblichen E-Gitarren zu überwinden. Diese waren oft akustische Instrumente, die nachträglich mit einem elektrischen Tonabnehmer versehen wurden. Der Nachteil dieser Konstruktion ist das Entstehen von unschönen Rückkopplungen bei höheren Lautstärken durch das Mitschwingen des hohlen Korpus. Aus diesem Grund modifizierte Les Paul seine eigene Jazzgitarre indem er den Korpus in der Länge auseinander sägte, den Hals, Steg, Saitenhalter und die Elektronik auf einen rechteckigen Holzklotz montierte und alles wieder zusammmenfügte. Diese Gitarre erzeugte keinen akustischen Ton mehr, hatte dafür einen klaren elektrischen Ton ohne Rückkopplungen. Nachdem Les Paul diese The Log (der Klotz) genannte Gitarre erfolgreich bei Liveauftritten spielte, stellte er Sie 1946 der Firma Gibson in der Hoffnung vor, den Instrumentenbauer zu einer Serienproduktion zu bewegen.
Gibson-Präsident Maurice Berlin lehnte jedoch Les Pauls Erfindung mit dem Kommentar ab, man werde keinen solchen „Besenstiel mit Tonabnehmern“ bauen. Kurz darauf erzielte der kalifornische Radiotechniker Leo Fender mit seiner neu entwickelten Solidbody-E-Gitarre einer Fender Broadcaster (im Frühjahr 1951) die ersten kommerziellen Erfolge. Der neue Gibson-Präsident Ted McCarty entschied, dass Gibson ebenfalls eine massive E-Gitarre ins Programm nehmen müsse, und erinnerte sich an Les Paul und seine „Klotz-Gitarre“. Les Paul und McCarty wurden sich einig und im Jahr 1952 erschienen die ersten Modelle einer Les Paul auf dem amerikanischen Markt.
Ausgestattet mit zwei P90-Single Coil Tonabnehmern und in der Farbe Gold lackiert sollte das den Luxus und die Wertigkeit des Instrumentes ausdrücken. Leider kamen die ersten Modelle mit einem Konstruktionsfehler in die Läden. Der Trapez-Saitenhalter der Gitarre war viel zu hoch was dazu führte, dass die Saiten nicht mit dem Handballen abgedämpft werden konnten. Erst im Jahr 1953 wurde dies durch eine veränderte Brücke behoben. Sammler bezeichneten später diese frühen Les Paul Modelle mit dem Namen Goldtop. Im Jahr 1961 wurde die Les Paul wegen zurückgehender Verkaufszahlen durch die „Gibson SG“ ersetzt. Sie trug bis 1963 den Namen „Les Paul SG“. Da Les Paul die Form der „SG“ nicht gefiel und sein Vertrag bei Gibson 1962 auslief, zog er sich komplett zurück. Der Name „Les Paul SG“ wurde zu „SG“ verkürzt und stand für „Solid Guitar“ (massive Gitarre).